WESTERN TAUNUS SLOTRACING CLUB

 

Motto: "analog mega-racing on universal-tracks" 

 

Der Club

Rennbetrieb (derzeit leider geschlossene Gesellschaft/nur für Clubmitglieder, sorry) auf einer historischen CARRERA Universal-Rennbahn aus den guten, alten 1970-er Jahren. Aktuell besteht unser kleiner, aber feiner Rennbahnclub aus 5-7 Rennfahrern, welche in zum Teil wechselnder Besetzung, einmal im Monat zum Rennabend antreten. Selbstverständlich gibt es pro Rennklasse eine Einzelwertung, wie auch eine Gesamtwertung.

 

Wer das alte (und vielleicht bald wieder neue) Hobby einmal ausgiebig testen möchte, dem empfehlen wir den Besuch eines Renncenters, von welchen es im Rhein-Main-Gebiet einige gibt. Leider stehen die beiden sehr schönen, öffentlichen Rennbahnen des "raceway Frankfurt" in Ffm.-Zeilsheim seit 01.07.2017 nicht mehr zur Verfügung, da dieses seitdem geschlossen wurde .

 

Hardware (Rennmaterial) 

Da das Material der UNI (Schienen, Trafos, Regler usw.) aus der Zeit weit vor der "großen Globalisierung" stammt, ist es tatsächlich auch noch "MADE IN GERMANY" und nicht aus Fernost... Alles funktioniert einwandfrei, obwohl die UNIVERSAL-Rennbahn von CARRERA schon seit 1963 (bis ca.1985) produziert wurde! Das gleiche gilt übrigens für unsere Clubmitglieder, welche auch in den 1960-er, bzw. 1970-er Jahren geboren sind...

 

Da aber leider die Autos knapp werden - bzw. bereits z. T. sehr selten sind - wird auf unserer UNI auch im "2-Leiterbetrieb" gefahren.

 

Ein einfaches, aber geniales Wechselumschaltanschlußstück (wechselweise schaltbar für 2 oder 3-Leitermodus) macht es möglich. Somit können auch die meisten der aktuellen (analogen) slotcars aller Hersteller zum Einsatz kommen. Hergestellt wird dieses aus einem Standardanschlußstück. Anleitungen hierzu finden sich mehrfach in "Netz". Auf Nachfrage nennen wir aber auch gern den ensprechenden Händler, der diese Teile im Sortiment führt.  Nach unserer Erfahrung ist die Anschaffung dieser Sonderteile deutlich günstiger, als moderne 2-Leiter-Autos (zeit- u. kostenintensiv) auf das UNIVERSAL-System umzubauen. Man hat zwar einen höheren Verschleiß an Schleiferbürsten als auf einer aktuellen Bahn (die UNI-Leiter sind senkrecht in die Bahn eingelassen; bei modernen Bahnen sind diese waagrecht gefertigt), das fällt aber nicht weiter ins Gewicht. Alternativ kann man bei speziellen Fachhändlern oder in Internet-Auktionshäusern auch fertig umgebaute Autos kaufen, allerdings liegen die Kosten hier bei rund 70,- bis 80,- EURO, also in etwa doppelt so teuer wie ein neues analoges Auto (im WEB z. T. schon ab 25.- bis 30,- EURO, im Fachgeschäft online und offline ab 35,- EURO.)

 

Streckenlayout 

Ursprünglich wurde die Heimbahn als zweispurige, analoge Bahn konzipiert, allerdings haben wir dann doch recht schnell auf eine vierspurige Variante als das Optimum für den Heimbahnbetrieb umgestellt.

 

Bei 4 Spuren hat man erstens mehr Spaß (es können eben 4 Fahrer gleichzeitig antreten) und vielleicht noch wichtiger, bei mehr als 2 Fahrspuren wird man quasi gezwungen auf unnötiges "Gewürm" im Streckenlayout zu verzichten. Vorallem die realistischere Streckenführung hat den Renn- u. Spielspaß deutlich erhöht.

 

Wir haben auf 12 qm Fläche (4x3 m) mittlerweile eine recht  ordentliche Rennstrecke zusammengebaut, orientiert am Kurs von Magny-Cours. Auf überflüssige Kurven wurde verzichtet, reichlich Geraden verbaut - so haben wir spannende Rennen, mit recht geringem Abflugrisiko. 

 

Zeitmessung

... schön waren sie zwar, die alten mechanischen Rundenzähler, aber heutzutage gibt es näturlich besseres, zeitgemäßes.

 

Unsere Datenmessung erfolgt EDV-unterstützt mit Tageslichtsensoren im jeweiligen Slot, inklusive Tankfunktion. Das eingesetzte Programm unterstützt eine weitere Vielzahl von Sonderfunktionen wie z. B. Trainingsläufe, Qualifikation, Bestenliste, ewiger Ergebniszähler usw. Vorallem die wirklich ansprechende Startampel ist ein echter Hingucker.

 

Auch hier gilt: wer die Wahl hat, hat die Qual. Es gibt reichlich Auswahl an computergestützter Zeiterfassung und Zeitmessung von verschiedenen Herstellern oder auch für die Elektrik-/Elektronikfreaks unter uns zum selberbauen. Wieder sei auf das Internet verwiesen, dort wird man sehr schnell fündig.

 

Rennmodus

Bei unseren Rennen unterscheiden wir zwischen regulären Rennen und Langstreckenrennen.

 

Es wird pro Fahrer und Fahrzeug im Wechsel auf jeder Spur gefahren:

 

Standardrennen: 4 Läufe je 10 Runden; total 40 Runden = ein Rennen

Langstrecke:        4 Läufe je 25 Runden; total 100 Runden = ein Rennen

 

Bei Abflug, bzw. Entgleisung aus dem Slot gibt es eine Boxengassenstrafe (mit Tankverbot!) von 5 Sekunden. Vorausetzung ist, dass das "entgleiste" Fahrzeug nicht auf der Seite oder auf dem Dach zum stehen (liegen) kommt. Dann ist für den Bruchpiloten der Lauf beendet und er kann erst wieder zum nächsten Lauf antreten. Das Auftanken ist dann allerdings erlaubt. 

 

Die Läufe sind beendet, sobald der erste (d. h. der Führende) im Ziel ist.

(weitere Details: siehe unter Rubrik "WTSRC-Rennreglement")

 

Punkteschema:

 

                   Standardrennen                        Langstrecke

1. Platz      5 Punkte                                      10 Punkte

2. Platz      3 Punkte                                      6 Punkte

3. Platz      2 Punkte                                      4 Punkte

4. Platz      1 Punkt                                        2 Punkte

 

 

 

Fragen und Antworten zum slotracing:

 

Warum CARRERA-Universal?

... weil es ein sehr zuverlässiges, bewährtes und vor allem "kultiges" Bahnsystem ist, dass vielen heutigen, analogen Rennbahnen z. T. deutlich überlegen ist. Auch optisch machen die wenig sichtbaren (senkrecht verbauten) Leiter sehr viel her, heutige Bahnen haben waagrecht verbaute Leiter.

 

Nur bei der UNI kann man analog mit zwei Fahrzeugen gleichzeitg je Spur (unter Verwendung des speziellen Anschlußstücks) fahren, nur mit der UNI ist richtiges Kurvendriften ("powerslide") möglich. Und auch nur bei der UNI kann die Rennstrecke auch nach 180 Grad Drehung ("Donuts") in Gegenrichtung befahren werden.

 

Diese Gimmicks entfallen zwar im Dualbetrieb (moderne 2-Leiter und klassische UNI-3-Leiter-Autos) weitgehend, trotzdem ist der Grip der UNI realistischer und besser als bei vielen, heutigen Rennbahnsystem, die oftmals entweder etwas zu glatt oder viel zu rauhe Oberflächen aufweisen. Es ist immer wieder - unserer Meinung nach fälschlicher Weise - im Netz zu lesen, dass die UNI-Leiterbahnen eine erheblich schlechtere Magnetwirkung haben sollen als neue Bahnen. Gerade das Gegenteil ist eher zutreffend: saubere UNI-Schienen und -Leiter haben eine sehr gute Haftwirkung und erlauben sehr hohe Geschwindigkeiten, bei dennoch gleichzeitig relativ geringem Unfallrisiko.

 

Für Anfänger, Selten- oder Wenig-Fahrer und auch Kinder ist das UNI-System ohnehin eher ratsam, da die irrwitzigen Geschwindigkeiten heutiger Slotcars für Einsteiger eher frustierend sind. Oder, man drosselt den Trafo soweit runter, dass man eher von "Fahrschulstunden" als von Autorennen reden kann...

 

Fährt man also klassische UNI-Autos im 3-Leiterbetrieb (ohne Magnet) und neue mit Magnet, ergeben sich in etwa recht reale Fahrleistungen. Autos aus den 1970-er/frühen 1980-er Jahren dürften ja wohl auch in der Wirklichkeit nicht an die von heutigen Rennboliden heranreichen... 

 

Grundsätzlich fahren wir die neuen Autos nur "out-of-the-box", also so, wie diese vom Hersteller geliefert werden... Höchstens - bei unterdurchschnittlicher Performance - unter Mithilfe von indiv. zugegebenen Gewichten!

 

Ein weiterer Vorteil der UNI ist eben auch die noch immer schier endlose Verfügbarkeit der Schienenteile (leider nicht der Autos) in gutem bis sehr guten Zutsand. Obwohl schon seit der Mitte der 1980-er Jahre nicht mehr in der Produktion, sind die meisten Teile (Geraden, Kurve "0", Kurve "1", Kurve "2", Regler, Trafos) recht problemlos via Internet (Auktionshäuser oder spezielle Fachhändler) zu beziehen. Kurvenradien "3" und "4" sind seltener und daher auch etwas teurer.

 

Lässt man die sinnfreien (und Auto-killenden) Sonderteile wie Looping, Sprungschanze ("Razzia-Wippe"), Bergstrecke und eigentlich auch die Überfahrt/Brücke aus dem Streckenlayout heraus, steht dem Spaß und der langanhaltenden Freude am neuen/alten Hobby praktisch nichts im Weg.

 

Auch die alten UNI-Leitplanken (roter Klipp, weißes Leitplankenband) sind eher nicht ratsam. Viel besser, wenn man eigene Leitplanken (aus teilflexiblem Material) baut und diese z. B. mit  Werbung beklebt. Wir haben gute Erfahrungen mit Fußbodenleisten aus PVC (aus dem Baumarkt) gemacht, welche mit speziellen Clips (z. B. aus der Autosattlerei) an den Schienen angeklemmt werden. Auch gibt es heute von vielen Rennbahnherstellern sehr schöne Leitplanken aus Weichplastik (in Optik silber-grau oder rot/weiss), welche man auf die alten UNI-Planken kleben kann. Somit nicht nur fürs Auge, sondern auch zum Autoschutz hervoragend geeignet. Falls es der Platz bei eine mehrspurigen Bahn zulässt, sollten nach Möglichkeit Randstreifen - zumindest an der Außenseite der Kurven - eingeplant werden.

 

Entscheidend dürfte neben den überschaubaren Kosten für die Schienenteile (ab EUR 0,50/1,00 für Standardkurven u. -geraden pro Stück!) sein, dass ein einfacher mehrspuriger Ausbau auch vom benötigten Platz her sehr gut zu verwirklichen ist. Bei Schienen z. B. im Maßstab 1:24 stellt dies schon ein recht großes Problem dar, wenn man keine Lagerhalle oder ähnliches zur Verfügung hat.

 

Warum "analoges" slotracing?

... weil nur im analogen Betrieb Autos aller aktuellen Hersteller ohne weitere Modifikationen gegeneinander antreten können. Nur so kann man aktuelle und historische Rennserien (DTM, DRM, F1, GT, LMP etc.) mit ausreichender Vielfalt an Fahrzeugen- u. typen, bzw. Versionsvielfalt (Decore/Livery) realistisch simulieren.

 

Mag sein, dass digitales slotten wegen des möglichen "Windschattenfahrens" oder der direkten Überhol- u. Spurwechselmöglichkeiten noch etwas realer ist. Aber man hat gleichzeitig auch ein erhöhtes Auffahrrisiko/Crashrisiko (gerade und speziell bei eher ungeübten Piloten), was sicher dem langfristigen Erhalt der Autos und dem flüssigen Rennverlauf eher abträglich ist.  Eigentlicher Hauptnachteil des digitalen Slotracing ist aber ganz klar die Festlegung auf nur ein einziges Herstellersystem (Fahrzeuge und Schienenteile, Elektronik etc. ist nur innerhalb des jeweilgen Systems kompatibel, Umbau auf anderes Digitalsystem gar nicht möglich oder nur sehr erschwert umsetzbar...)

 

Fährt man analog auf 4 oder 6 Spuren ergeben sich ähnliche Rennduelle wie im echten Rennfahrerleben und von der Breite her ist  z. B. eine 4-spurige Rennbahn allemal "echter" (Maßstab 1.32) in der optischen Wirkung als eine recht "dünne", zweispurige... Man schaue sich einmal Rennbilder der DTM, F1 oder einer GT-Rennserie an: die Breite der Rennstrecke entspricht im maßstäblichen Verhältnis etwa einer 4-spurigen UNI-Bahn.

 

Hinzu kommt, dass digitale Autos z. T. erheblich teurer sind als analoge, was sich gerade bei einer größeren Sammlung deutlich bemerkbar macht.

 

An dieser Stelle wünschen wir allen Bastlern und Tüftlern viel Spaß beim Umbau/Umrüsten diverser (digitaler) Autos auf das jeweils gewünschte digitale Bahnsystem. Man kann seine Freizeit auch mit basteln verbringen - wir ziehen streßfreie Rennabende vor... Ähnliches gilt auch für den Umbau von heutigen Autos auf das UNI-System: kann man machen, muss man aber nicht! Der Schleiferbürstenabrieb auf der UNI ist nur bei der Firma aus Großbritannien auffallend hoch, bei allen anderen kein großes Thema. Reifenverschleiß ist auf jeder Plastikbahn (egal, ob heutiges System oder UNI) etwa gleich. Zur Nachrüstung ausgehärteter oder verschlissener (Hinter-)Reifen muss man diese nicht beim Hersteller nachkaufen. Es gibt im Netz zahlreiche Anbieter (national und international), welche sehr gute "Tuningreifen" (aus PVC, Moosgummi, Silkon etc.) anbieten.

 

... allerdings: ganz ohne moderne, digitale Technik geht es heutzutage halt nicht mehr. Unbedingt anschaffen sollte man sich ein (z. T.) PC-basiertes, zeitgemäßes Zeiterfassungs- u. Rennbahnmanagementsystem.

 

Wir fahren mit Unterstützung durch Tageslichtsensoren herrliche Rennen, inkl. Tankstopp usw. Auch hier ein weiterer Vorteil des analogen slottens: alle Autos, egal ob UNI oder heutige, werden problemlos erfasst.  Natürlich ist dies um Längen besser als die alten, reinen Rundenzähler! Derzeit basteln wir noch an einem fairen Signalsystem für eine Boxengassenstrafe/Durchfahrtsstrafe - wahrscheinlich ebenfalls mit Tageslichtsensoren - also auch nutzbar für 2- u. 3-Leiterrennen.

 

  ... ABER: schließlich sind wir keine Analog-Dogmatiker. Daher haben wir jetzt auch eine mobile, digitale Rennbahn aus dem Hause SCX. Eines unserer Clubmitglieder besitzt bereits eine Grundpackung mit netten Erweiterungen (Pitbox, Zeitmessung, Rundenzähler, Schikane etc.), so dass wir uns gemeinsam entschlossen haben, es auch mal "digital" auszuprobieren. Hierfür gibt es jetzt eine eigene Rubrik: "digital & mobil".

 

Bei der Gestaltung dieser Bahn haben wir darauf geachtet, dass die Bahn schnell auf- u. abgebaut werden kann und wir somit eine nahezu mobile Rennbahn haben.